Vorlesungen über die Experimentalchemie
Der Apotheker und Chemiker Martin Heinrich Klaproth (1743-1817) war einer der bedeutendsten Chemiker des ausgehenden 18. Jahrhunderts, der hauptsächlich die anorganische und analytische Chemie gefördert hat. Er war u.a. Entdecker mehrerer chemischer Elemente. Lange Zeit galt die Meinung, daß keine nennenswerten neuen Erkenntnisse mehr über ihn und sein wissenschaftliches und gesellschaftliches Umfeld zu erwarten seien.
Das Auffinden und Edieren neu aufgefundener Quellen u.a. mehrerer authentischer Vorlesungstexte - die die Stelle eines nie geschriebenen Lehrbuches einnehmen - aus verschiedenen Epochen seiner Lehrtätigkeit sowie die kritische Durchsicht zahlreicher weiterer gedruckter und bisher unbekannter Quellen erbrachten neue Kenntnisse zur Biographie und zum vielschichtigen Schaffen Klaproths.
Sie ermöglichen auch eine genauere Beschreibung des wissenschaftlichen Lebens in Berlin am Ausgang des 18. Jahrhunderts, das von der Akademie der Wissenschaften und den gelehrten Gesellschaften stark beeinflußt war.
Klaproths Wirken in der Akademie wie in den Gesellschaften wird neu bewertet. Die Analyse der Beiträge Berliner Naturforscher zur Einführung der Theorie Lavoisiers, unter ihnen vor allem Alexander von Humboldt, Klaproth und Siegismund Friedrich Hermbstädt, wirft neues Licht auf diese entscheidenden Vorgänge. Die vorgelegten Bände dokumentieren den neusten Stand der Klaproth-Forschung.